RSH History |
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Oldie Nacht 1997
(vom Samstag 10. Mai 1997, ?? Uhr aus dem Kalkberg in Bad Segeberg)
Moderation: Helmut Radermacher
Mit Anmerkungen von uns aller "Hel Rader" in grüner Schrift!
"Da war sie, die zehnte RSH Oldie-Nacht, die neunte davon in Bad Segeberg, da den Anfang ja Neumünster gemacht hatte. Damals hatten die Kritiker nicht an uns geglaubt, gaben uns nur noch wenige Jahre mit dieser Veranstaltung. Daher mussten wir uns auch was Neues suchen. Aber wir glaubten daran, wechselten sogar von einer 4000er Halle in die damals noch 14.000 Zuschauer fassende Arena am Kalkberg. Ja, wir waren mutig, aber das waren wir auch schon mit dem Start des Senders gewesen. Die Hörer aber stärkten uns jedes Mal den Rücken, auf sie konnten wir uns immer verlassen.
10 Jahre gab es uns schon, Wahnsinn, wenn ich da noch an die Anfänge in den Jahren 1985/86 denke.
Und wieder waren wir sehr schnell ausverkauft, so dass viele keine Karte bekommen hatten. Doch sie wurden am RSH Radio zu Hause gut versorgt; sie bekamen sogar Live-Berichte vom Backstage-Bereich.
Und wieder hatten wir Besuch aus USA, diesmal sogar zwei Künstler. Aber auch einen „Flop” hatten wir dabei, eigentlich den ersten überhaupt. Insgesamt hatten wir vier neue Künstler auf der Bühne."
1.) Uriah Heep – oha, das war nix. Nun war RSH ja ein Pop-, nicht Rock-Sender, auch wenn wir mit der Zeit jünger wurden, also die ganz alten Oldies ausschlossen. Insofern kam schon mal ein vorsichtiger „Rock“ eher ins Programm als es vorher der Fall war. Ich war nun gar nicht mit der Band einverstanden, ließ mich aber überreden, mal was „Neues“ zu wagen. Nun sind „Lady In Black“ (zuerst 1971 ein kleiner Hit bei uns - Platz 24, 1975 wieder ein kleiner Hit - Platz 44, und dann, 1977 Platz 5!) und „Free Me“ ja noch gut spielbare Pop-Songs, „Easy Living“ ist schon einen Tick härter, das war schon eher die wirkliche Band, aber sonst? Ich weiß noch, als ich Monate vorher alle Künstler in meinen Sendungen näher vorstellte, wie schwer ich mich tat, die richtigen Lieder bei dieser Band zu finden. Und schon kamen Anrufe, was wir da für „Heavy Metal“ spielen würden. Ich ahnte was. Wir ließen die Band daher auch am Anfang spielen. Schon Ihr Äußeres war ROCK, die Live-Musik erst recht. Und so klang die „Lady In Black“ live auch nicht mehr so, wie man es von Platte oder aus dem Radio her kannte. Die unbekannteren Sachen von ihnen waren dann noch schlimmere Kost. Nach 30 Minuten war der Spuk vorbei. Ein paar Wenigen hat es gefallen, die meisten gingen aber schon da zum Getränkestand; auch wir waren erleichtert. Es war dem Sender eine Lehre. Rock ist eben doch was für ein ganz anderes Publikum.
2.) Sweet – Ich habe von diesem Abend keine genauen Unterlagen mehr, weiß also nicht mehr die exakte Reihenfolge der Künstler. Sweet war ja auch manchmal Rock, zumindest teilweise hart, aber doch bleibt es Pop, sogar wenn uns der „Ballroom Blitz“ traf. Das ist eben der Unterschied. 1988 konnten unsere Hörer die Band noch mit dem Sänger Brian Connolly sehen, jetzt im Februar 1997 war er gestorben. Aber Brian war schon länger nicht mehr aufgetreten, er war durch diverse Krankheiten nicht mehr in dazu in der Lage gewesen. Andy Scott führte die Band perfekt weiter. Er, und nicht Brian, war der Sound von Sweet. Sonst ist es ja meist der Sänger, der den Wiedererkennungswert einer Gruppe mit seiner Stimme prägt. Die Band kam hervorragend an.
3.) Animals – Zuerst, die Band mit den Original Mitgliedern Hilton Valentine und John Steele war gut, sehr gut sogar. Aber der Original-Sänger Eric Burdon war schon lange nicht mehr dabei. Sein Ersatz aber hatte eine erstaunlich ähnlich gute Blues-Stimme, sang auch so gut wie alle Hits, die die Band in den 60er Jahren weltweit in die Charts bringen konnte. Natürlich mit dabei großartige Versionen von „Don’t Let Me Be Misunderstood“ und „House Of The Rising Sun“.
4.) Showaddywaddy – Es war schon ihr dritter Auftritt bei uns. Ihre größtenteils Cover-Versionen von alten Rock'n'Roll-Hits der 50er/60er kamen immer wieder gut an, auch, weil sie die entsprechende optische Show dazu lieferten.
5.) Tremeloes – Sie waren bei der ersten Oldie-Nacht in Neumünster schon dabei, jetzt zum dritten Mal. Immer noch boten sie eine gepflegte Show, der Harmoniegesang – bestes Beispiel „Silence Is Golden“ saß perfekt.
6.) Percy Sledge - trat mit Band auf - nicht, wie manche erwartet hatten mit Playback. Einen Spaß dabei erlaubte sich Suzi Quatro, denn sie mochte Percy, spielte bei ihm Bass. Aber nicht offiziell, sie wollte nicht von ihm ablenken, nein, sie spielte versteckt hinter dem Vorhang. Percy aus Alabama, USA, hatte erst ein paar Jahre vorher, 1994, ein Comeback feiern können. Sein „Love Come Knockin‘“ kam immerhin in die deutschen Radio-Charts, und auch nur bei uns. Aber ungeschlagen natürlich blieb sein „When A Man Loves A Woman“, aufgenommen im bekannten FAME Studio von Rick Hall mit den Musikern von Muscle Shoals. Nicht nur die Damen im Publikum schmolzen dahin.
(Rader mit Percey Sledge/ Fotos von Hel Rader)
7.) Little Eva – sie hatte die gleiche Band wie Percy, allerdings ohne Suzi. Eva Boyd hatte schon Chor bei Neil Sedaka und anderen gesungen. So kam sie zufällig als Kindermädchen zu Neils Freundin Carole King, der erfolgreichsten Songschreiberin der 60er Jahre. Die schrieb einen Song, den Eva aufnehmen durfte, er wurde 1962 Platz 1 in den USA, Platz 2 in England und immerhin noch Platz 23 bei uns. Den „Locomotion“ Song aber kannte, auch durch RSH, jeder, was dazu führte, dass viele mitsangen, und ähnlich wie bei Chubby Checker alle mittanzten. Der Locomotion war ja auch ein Tanz, auch wenn alle dazu den Twist tanzten, egal.
8.) Suzi Quatro – Suzi und Smokie waren beide bis 1997 je fünf Mal dabei – ein Rekord, und das, weil das Publikum nicht genug von ihnen bekommen konnte. Daher auch große Achtung für diese Künstler, die niemals abzocken wollen, sondern jedes Mal Alles gaben. Suzi, die noch immer jährlich mehr als 100 Shows in der ganzen Welt spielt, ist so eine Frau, die ohne Bühne nicht leben kann. Dennoch, ihr Buch, das 2008 erschien, befand sich in Australien sogar auf Platz 1.
9.) Movin´ On – Diese Jungs muss man erwähnen - George Schroeter, der Pianist à la Jerry Lee Lewis, der aber auch genauso den Boogie und Blues beherrschte, dazu Mark Breitenfelder, sogar Weltmeister an der Mundharmonika und noch ein Pianist, Joja Wendt, heute ein TOP Star, der mit seinem Programm „Mit 88 Tasten um die Welt“ tatsächlich die ganze Welt bereist, sogar in China dieses Jahr das dortige „Wetten dass“ Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss, weil er wirklich alles am Klavier konnte, und das eben auch auf die wirklich amüsante Art; er ist ein geborener Entertainer. Und dieses Trio zeigte in den Umbaupausen ihr Können, aber auch nach der Veranstaltung, wie man sogar verwöhnte Gäste beeindrucken kann.
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