RSH - Wie alles begann...
  03. RSH Oldie Nacht 1990
 
Oldie Nacht 1990

(vom Samstag 26. Mai 1990/ 19 Uhr aus dem Kalkberg in Bad Segeberg)

Moderation: Helmut Radermacher & Viktoria Herrmann von "Elf 99"


Mit Anmerkungen von uns aller "Hel Rader" in grüner Schrift!



Vorher noch dieses Backstage Foto von Martin Schwebel




Und nun Hel Rader:

"Die Presse sprach inzwischen von "Massenpilgerungen zum Kalkberg zu den Stars der 60er und 70er Jahre". Zur Veranstaltung gab es schon zum zweiten Mal eine Doppel-LP, diesmal "Mehr Ohrwürmer". Die erste Folge im Jahr zuvor war so gigantisch verkauft worden, dass sie sogar in die offizielle deutsche Hitparade "Top 75" kam. Insgesamt gab es vier Ausgaben der Ohrwürmer. So benannt nach meiner Oldiewunschsendung am Sonntag Morgen.

Diesmal war auch als Sponsor die Firma "Prince Denmark" dabei, mit denen sehr gut zu arbeiten war. Diskret im Hintergrund, mit einem Chef, der durchblickte.




Im Vorfeld war ich nach Berlin geflogen, um mit Victoria Herrmann und ihrem Chef wegen des Ablaufs usw. zu sprechen. Ich befand mich da im gewaltigen Areal vom Adlershof. (Postleitzahl = 1199). Ich wurde von den Pförtnern und sonstigen Kollegen sehr schlimm behandelt. Es herrschte Befehlston, ich wurde drangsaliert usw.
Aber die Personen, mit denen ich zu tun hatte, waren sehr nett. Victoria hatte sich ausgedacht, etwas Geschichte der DDR, eben so, wie es früher mit Musik war, mit in die Moderationen einzubringen. Doch von der DDR wollte keiner was hören. Man war gekommen, um Musik zu genießen. Das ging schief, so dass ich nach der ersten Moderation ganz schnell in den Wohnwagen ging, um alle einzelnen Ansagen von uns umzuschreiben. Der Rest funktionierte dann gut. Victoria war sehr professionell.







(Bilder aus Privatsammlung von Helmut Radermacher)

Teilnehmende Künstler 1990:

1.) Smokie - Alan Barton war der Nachfolger von Chris Norman bei Smokie, er machte seine Sache sehr gut. Er war auch sehr nett (anders als Chris). Fünf Jahre später verunglückte er dann tödlich in Köln. Keine Band war so oft in Segeberg wie diese. Das war auch so vom Publikum gewollt. Ich hatte ich meinen Sendungen auch immer gefragt, wer denn beim nächsten Mal wiederkommen soll. Smokie, Suzi Quatro und Sweet waren all' die Jahre die Top Favoriten.

2.) Swinging Blue Jeans - Die Jungs hatten ja nicht viele Hits, den großen, klar "Hippy Hippy Shake", Platz 9 bei uns, und einen kleinen (Platz 35 nur) für Goody Golly, Miss Molly, beide 1964. Aber sie waren großartig, spielten präzise und publikumswirksam. Man merkte, sie kamen noch vom alten Rock'n'Roll. Eins fällt mir dabei ein, als ich sie ansagte - "und hier sind sie - die Swinging Blue Jeans" - da kam eine Sekunde später der Anfang des Liedes - "for goodness sake". So hätte ich mir das oft gewünscht. Manche Bands müssen dann noch mal die Gitarre stimmen, das Schlagzeug bearbeiten, die Verstärker überprüfen usw.

3.) Desmond Dekker & The Aces - Der Herr Dekker sah damals schon sehr alt aus, kam auch nicht besonders gut an. Er sang seine drei Hits, dann versuchte er, mit den üblichen Mitsingliedern zu punkten. Schwarze Musik kam live nie sehr gut an. Dazu klangen seine Songs auf der Bühne auch nicht nach seinen Schallplatten.

4.) George Baker Selection - Was will man da sagen. Der Mann aus Holland hatte mit "Paloma Blanca" einen der größten, nicht deutschsprachigen, Hits aller Zeiten in Deutschland abgeliefert. 13 Wochen Platz 1 - nur Boney M., Miguel Rios und Daniel Gerard waren in dem Punkt noch besser. Jeder wollte das Lied mitsingen, daher war die Stimmung bei ihm auch perfekt.




5.) Glitter Band - Ja tatsächlich, die Band von Gary Glitter (den Namen mag man heutzutage gar nicht erwähnen) hatte in Deutschland ohne ihren Sänger sechs Hits. Sie kam gut an, fiel aber weiter nicht besonders auf.

6.) Brotherhood Of Man - Der Sänger Tony Burrows ist schon ein Unikum. Er sang damals auch schon und noch mit "Edison Lighthouse", "First Class", "White Plains" und den "Pipkins". So kam es mal dazu, dass er an einem Tag bei drei verschiedenen Bands im TV als Sänger agierte. Und man kannte ihn und die Band natürlich von ihrem Siegertitel beim Grand Prix 1976 "Save Your Kisses For Me". Da folgte ein Ohrwurm auf den anderen.

7.) Searchers - Die Band bestach immer durch ihre korrekte Kleidung. Alle waren einheitlich angezogen, dazu lieferten sie jede Menge Hits, alles in gutem Satzgesang. Immer wieder ein Genuss.




8.) Rattles - Unsere erste deutsche Band, aber sie sangen ja englisch. Dazu waren sie aus der Gegend, Hamburg ist ja um die Ecke.
Und noch heute hat die Band ihr vielen Fans, so dass sie noch immer auftreten. Und Dicky, Achim, Herbert und Henner (früher Rivets) sind immer sehr nett gewesen. Lord Ulli hat mit mir immer (freundlich) schimpfen wollen, ich wäre mehr Fan von den Rattles als von
den Lords."







Ein unbekannter Zeitungsbericht; die Quelle lässt sich leider nicht mehr ermitteln

 
   
 
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